Ich heiße Nadine Niemann , geboren 1977, und lebe in Eckernförde, dieser schönen Stadt am Meer.
Schon früh fühlte ich mich dem Meer verbunden, öffnete es doch immer meine Sinne, ließ die Gedanken fließen, bis alles leichter wurde. Beim Baden und beim Paddeln mit dem Kayak fühlte ich mich befreit von allem,was sonst schwer auf mir lastete.
Das ist es, was ich am Meer fühlen konnte. Meine Seele durfte hier wieder die Weite spüren, die sie durch äußere Umstände einbüßen musste. Zu diesen Umständen zählten unter anderem ein angeborener Herzfehler mit zwei schweren operativen Eingriffen, destruktive familiäre und soziale Umstände, eine langjährige Virusinfektion, Panikattacken aufgrund von nicht verarbeiteter Todesangst, zwei Fehlgeburten und eine Totgeburt. Mehr Dinge könnte ich noch aufzählen,doch sind dies die Entscheidenden.
Ich suchte mir Hilfe und machte zwei Psychotherapien, um Todesangst und den Verlust meiner Tochter Lykka zu verarbeiten. Nur in ihnen fand ich die entscheidende Unterstützung. Keiner sonst kann so etwas auffangen, wenn nicht derjenige selber, den es betrifft. Selbstreflexion ist der Weg aus der Depression. So habe ich schon früh erkannt, wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen. Sie ist es, die Dich wieder stark machen kann. Es ist so wertvoll, wenn Du Dir Hilfe holst und Dich wieder mit Deinem Herzen, Deiner Seele verbinden kannst. Dann erst kannst Du wieder wahrhaftig leben.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei wunderbare Kinder, die für mich der wichtigste Grund waren, weiter zu machen. Ich bekam dann nach allem trotzdem noch ein drittes Kind, sollte es doch positiv enden im weiteren Sinne.
Im Anschluss daran entschloss ich mich zu einer Ausbildung zum zertifizierten Systemischen Familiencoach, die mich lehrte, noch mehr auf meine Intuition zu hören und die Dinge hinter den gesprochenen Worten zu erkennen. Meine Sensibilität in solchen Belangen wurde dadurch noch mehr geschult und öffnete mir immer mehr den Blick für die Dinge, die sich unserem Wissen entziehen. So wurde mir im Nachhinein klar, dass alles so geschehen musste, damit ich an dem Punkt kommen konnte, meiner Bestimmung zu folgen: den Menschen das Glitzern in ihrer Seele wieder zurück zu bringen.
Ich übernahm sogleich zwei Eltern-Kind-Gruppen bei dem Verein Bärenhöhle, wo ich vorrangig für die Betreuung der Eltern zuständig war, was hieß, ihre Ängste,Sorgen und Fragen zu beantworten, mit ihnen zu lachen und zu weinen, oder einfach nur zuzuhören. Leider musste die Bärenhöhle schließen. Aufgrund all der Erkenntnisse über mich selbst im Laufe der Zeit trennte ich mich von dem Vater meiner drei Kinder und zog mit ihnen in eine eigene Wohnung, um fortan mein Geld in meinem erlernten Beruf als Zahnarzthelferin zu verdienen. Auch hier konnte ich meine Stärken gut einbringen.
Eine Begegnung vor mehreren Jahren mit einem besonderen Menschen ließ mich erkennen, dass da noch viel mehr Potenzial in mir selber ist. Dass ich das Beste erst noch aus mir heraus holen durfte, nämlich mein eigenes Licht zum Leuchten zu bringen, unabhängig von jedem anderen. Ich durfte meinen Wert erkennen, meine Stärke und Kraft, durfte meine alten Prägungen über Bord werfen und sie ins Positive wandeln. Ich widmete mich wieder geliebten Dingen, wie dem Tanzen und dem Singen. Ich lernte Nein zu sagen und für mich einzustehen. Ich lernte, mich selbst anzunehmen, zu akzeptieren und zu lieben.
Ich kaufte mir ein eigenes Boot und schaffte es auf diese Weise, mich und die Kinder dem Meer wieder nah zu bringen. Die Sehnsucht von einst konnte endlich erkannt und gestillt werden. Das Boot wurde mein Kraftort. Hier kam ich zur Ruhe und durfte meine Kräfte sammeln. Mittlerweile besitze ich dieses Boot nicht mehr, doch ich habe gelernt, die Kraft, die mir bereits innewohnt, für mich zu nutzen und mich selbst zu stärken, gut für mich selbst zu sorgen. Ich fühle tiefe Dankbarkeit jenem Menschen und all denen gegenüber, die vorbehaltlos zu mir hielten und auf ihre Weise für mich da waren. Ich trage Euch im Herzen.
Im Jahr 2015 konnte ich im dritten Anlauf meine Viruserkrankung besiegen. Ich rückte nun auch nach einiger Zeit und nach dem Tod meines Vaters mit Teilen meiner Familie wieder näher zusammen, konnte vieles erkennen und so gut für mich sorgen. Ich durfte lernen, dass Erwartungen und Forderungen nicht das sind,was Menschen, die in Beziehung zu einander stehen, zusammen hält. Das was zählt, ist, den anderen anzunehmen, wie er ist. Und dennoch offen über Dinge sprechen zu dürfen, die für ein gutes Miteinander förderlich sind.
Ich lernte, dass alles miteinander verbunden war, dass alles Eins ist und wir niemals wirklich getrennt sind von den Menschen, die wir lieben. Dies durfte ich auch schon nach der Geburt meiner verstorbenen Tochter lernen. Ein Mensch geht niemals ganz. Dieses Wissen ließ mich alles Folgende annehmen und daran glauben. Für mich steht die Existenz von etwas Größerem jenseits dieser materiellen Welt völlig außer Frage. Eine liebevolle Energie ist in allem, was IST. Wir sind umgeben davon, wir können sie spüren, wir SIND diese Energie.
Sie ist das Glitzern unserer Seele, nur versteckt unter riesigen, meist aus Selbstschutz angehäuften Bergen von negativen Prägungen, eingenommenen Rollen und schmerzhaften Erfahrungen. Diese gilt es anzusehen, anzunehmen und dadurch umzuwandeln, um sie anschließend gehen zu lassen. Bis die Mauern abgetragen sind und unsere Seele wieder leuchten darf.
Hierbei möchte ich Dich unterstützen, wenn Du magst. Sei es Dir selber wert, wieder ganz zu werden. Folge Deinem Herzen. Hol Dir das Glitzern Deiner Seele zurück!
In Liebe, Nadine